05.04.2016

| Rezension | Exit Sugartown von Martin Petersen





Titel:  Exit Sugartown

Verlag: Dressler

Orginaltitel: ---

Erscheinungsdatum: 21. März 2016

Gebundene Ausgbe: 288 Seiten




Eine Geschichte, wie sie jeden Tag auf der ganzen Welt geschieht: Die 17-jährige Dawn wächst mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Charlie in Sugartown auf. Ihr Vater findet immer seltener Arbeit, kommt dafür immer öfter betrunken nach Hause. Ihre Mutter näht zum minimalen Lohn. Als Dawn 16 ist, stirbt ihre Mutter. Doch schliesslich muss auch ihr kleiner Bruder den Schulbesuch gegen die Arbeit in einer Ziegelei intauschen. Da lernt sie zwei junge Männer kennen, die von den guten Verdienstchancen der "Weissen Welt" erzählen. Dawn trifft einen schicksalsschweren Entschluss. Um ihrer Familie, allen voran Charlie, zu helfen, lässt sie sich auf eine Schlepperbande ein: der Anfang einer gnadenlosen Flucht.
"Es sieht echt aus wie ein Handy mit Ohren."

Eines vorweg: Mir fällt es unglaublich schwer dieses Buch zu rezensieren, da es sehr viele realistische und authentische Ansätze hat. Sich darüber eine eigene Meinung bilden ist daher wirklich nicht einfach ....

Der Schreibstil von Martin Petersen ist sehr speziell, passt aber sehr gut zu der Umgebung. Die Sprache ist so, wie man sie sich in einem Viertel für benachteiligte Kinder vorstellt - plump, derb, grob, geschmacklos. Es war für mich einfach ein ungewohnter Schreibstil mit all den Ausdrücken, die man so eher selten in anderen Büchern findet.

Die Idee hinter der Story ist einfach Top. Es ist ein Thema das momentan sicher viele beschäftigt, zu der man selbst aber wenig Bezug hat. Vor allem die Vorteile der "Weißen Welt" wurden immer wieder in den Vordergrund gestellt, mit denen schlussendlich Dawn & ihre Freundin Didi angelockt wurden. Es war einfach erschreckend zu lesen, was sich die Flüchtlinge, speziell Dawn und Didi, erhoffen in der "Weißen Welt". Schnelle Dollars, großes Haus, ein freies Leben! Hat man aber wirklich ein freies Leben, wenn man sich auf eine Schlepperbande einlässt und denen in jungen Jahren bereits eine große Stange Geld schuldet?!

Was man in der Story allerdings vergebens sucht sind Emotionen und Gefühle. Man kann einfach keine Beziehung zu Dawn aufbauen, da sie sehr kalt und berechnend rüberkommt. Sie trifft Entscheidungen die ich nicht wirklich verstehen konnte. Zudem fand ich es schade, dass ihr Halt zu ihrer Freundin Didi im Laufe der Story verloren geht. Irgendwann war es nur noch ein ausspielen zwischen Dawn und Didi um die meisten Dollars.

Das Ende des Buches kommt überraschend, aber nicht wirklich unerwartet.
Mit "Exit Sugartown" liefert der Autor Martin Petersen einen sehr beeindruckenden Roman, der zeigt, mit was für falschen Versprechen und Hoffnungen Flüchtlinge in ein anderes Land kommen. Leider konnte mich die Story nicht komplett von sich überzeugen.

Das Buch erhält von mir 3 von 5 Federn!

2 Kommentare:

  1. Hmmm, schade - klingt ja nicht so berauschend... :(

    ♥liche Grüße

    Deine Lenchen

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  2. Liebe Diana,

    hmm, das hört sich eigentlich nach einem sehr interessanten Thema an! Schade, dass die Story dich nicht komplett überzeugen konnte. Ich schaue mir das Buch trotzdem mal an :)

    Liebe Grüße
    Nadine

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